Sonntag, 23. März 2014

Klopf, klopf! Veganer Zimmerservice!

Gestern ist mein Freund abgereist. Für 2 Monate macht er in Ecuador ein Volontariat und es hat mir am Flughafen fast das Herz zerrissen, als wir uns verabschieden mussten. Ich finde es unglaublich toll und mutig von ihm so etwas zu machen und stand auch von Anfang an mit voller Unterstützung hinter ihm. Die Erfahrung im Ausland zu leben habe ich selbst gemacht und so eine Zeit ist unglaublich wertvoll und bereichernd. Um unser letztes Wochenende ganz speziell zu verbringen, habe ich ihn zum Abschied mit einem besonderen Geschenk überrascht.



In Wien wurde vor einem Monat Österreichs höchster Wolkenkratzer eröffnet - der DC Tower. Das von dem bekannten französischen Architekten Dominique Perrault entworfene Hochhaus beherbergt auf mehreren Ebenen eine Niederlassung der Meliá Designhotels mit dem Herzstück auf der 57. Ebene, einem Restaurant mit unglaublichem Blick über die Stadt. Was mich letztenendes zur Buchung eines Zimmers für unser letztes, gemeinsames Wochenende bewegt hat, war ein Fernsehbeitrag über die Eröffnung des Hotels bei dem ich sah, dass Siegfried Kröpfl (ehemaliger Executive Chef der Ringstrassenhotels Imperial und Bristol) nun in der Küche des Meliá Viennas seinen Kochlöffel schwingt. Wenn man weiß, dass er zuletzt mit seiner vegan lebenden Tochter Melanie das erfolgreiche Kochbuch Wir kochen vegan herausgebracht hat und mittlerweile selbst vegan lebt, wird es plötzlich sehr klar, warum ich mich genau für dieses Hotel entschieden habe. Zudem haben weder mein Freund noch ich jemals Zimmerservice bestellt, schon gar kein veganes, und das steht bereits ewig auf meiner Bucket List!


Mit dem Taxi sind wir zum Hotel gebraust und die Überraschung bei der Ankunft war groß. Wir bekamen eine wunderschöne 43 m² The Level-Suite im 5. Stockwerk. Zwar wider erwartens nicht sehr weit oben, trotzdem hatten wir eine tolle Sicht über die Innenstadt. Die Suite war wunderschön designt und eingerichtet, modern aber gleichzeitig warm und sehr gemütlich.








Dann hieß es Regenduschen, Bademantel an, Zimmerservice bestellen und den Abend genießen. Die Karte gibt einiges an vegetarischen Speisen und ein paar veganen Speisen (sogar für Kinder gab es Spagehetti mit Gemüsebolognese) her. Wir haben uns gegen den Salat und die Bolognese aber für den deftigen Chili-Burger mit Pommes entschieden. Eine halbe Stunde später wurde uns das Essen auch schon wunderschön angerichtet zum Zimmer gebracht. Dazu wurde ein kleines Brotkörbchen und eine Obstschale gereicht. Die Butter und Becel blieben liegen, da wir aufgrund der vielen Diskussionen nicht mehr wussten, ob Becel denn nun vegan ist oder nicht.




Zum Frühstück hatte ich auch schon im vorhinein bei meiner Reservierung Zimmerservice bestellt - wenn schon denn schon. Irgendwie gab es aber Kommunikationsprobleme bezüglich der Reservierung, sodass wir dann sicherheitshalber im Frühstücksrestaurant gegessen haben. Es gab Gebäck, Müsli, Sojamilch, Sojajoghurt, Marmelade und viel frisches Obst und Gemüse. Als wir zum Hotelzimmer zurückkamen wurde uns dann tatsächlich gerade das Frühstück auf's Zimmer gebracht. Es war so nett und liebevoll angerichtet und daher unendlich schade, dass wir das Essen letztendlich ablehnen mussten, weil wir schon so satt waren. Allerdings gut zu wissen, dass es doch geklappt hätte auch ein veganes Frühstück auf's Zimmer zu bestellen.



Ich kann so einen Abend im Hotelzimmer oder auch nur ein veganes Essen im Hotel Meliá Vienna nur wärmstens weiterempfehlen. Das Hotel, das Zimmer und das Servicepersonal waren wirklich wunderbar. Wir haben den Aufenhalt so genossen und sind unglaublich entspannt am nächsten Tag mit der U-Bahn wieder "abgereist". Wir werden auf jeden Fall wiederkommen und zwar um das 57 Restaurant auszuprobieren und den grandiosen Ausblick zu genießen.

Samstag, 15. März 2014

Death by Chocolate!

Um ausreichend vegane Plunder und Süßspeisen in Wien muss man sich bald wirklich keine Sorgen mehr machen. Anker hat was im Angebot, Ströck, Gradwohl, der Vollkorn Bio-Bäcker Waldherr sowieso (u.a. die besten veganen Croissants der Welt!) und auch der neueste Zuwachs der Joseph Bäckereien bei Wien Mitte, Joseph Bäckerei Patisserie Bistro, kann sich im veganen Mehlspeisenangebot einreihen. Und wie! Dort gibt es nämlich etwas, das die anderen Wiener Bäckereien nicht haben: einen veganen Schoko-Kirsch-Muffin - to die for! Man muss fairerweise sagen, er ist nicht der Günstigste sondern liegt mit ca. EUR 4 pro Stück eher über den durschnittlichen Muffinpreisen. Dafür stimmt die Qualität und man kämpft mit dem Kerlchen auch ein wenig, also bekommt wirklich eine ausreichende Portion für sein Geld. Das soll aber nicht heißen, dass ich meinen Teller nicht mehr leer bekomme...




 
JOSEPH Bäckerei Patisserie Bistro
Landstraßer Hauptstraße 4
1030 Wien



Freitag, 7. Februar 2014

Kaffeebar DAS RADETZKY - Veganes Dinner Mad Men Style

Nachdem ich euch letztes Mal das Cafe Menta vorgestellt habe, gehte es hier um die zweite neue Perle im selben Grätzel des 3. Bezirks, wo man ebenfalls fein vegan speisen kann - Das Radetzky. Erst kürzlich eröffnet, hat es mich beim ersten Blick auf die Fotos der Inneneinrichtung sofort in seinen Bann gezogen. Sixties Flair at its best. Auf gemütlichen Cocktailsesseln sitzt man neben einem Plattenspieler vor einer wunderschönen Mosaik-befließten Kaffeebar. Die unbestrichene Betonwand bietet einen tollen Kontrast zur gegenüberliegenden limettengrünen Mustertapete, dazwischen hängen überdimensionale "Russen", sprich Glühbirnenlampen. Die Retro-Kaffeemaschine röstet Alt Wien Kaffee, auf Wunsch auch gerne mit Sojamilch serviert. Wer die Serie Mad Men liebt, weiß wovon ich spreche.

In der Kaffeebar Das Radetzky gibt es momentan zwei vegane Hauptspeisen fix auf der Karte: Chili sin Carne mit Sojahack und Gebäck sowie ein Tofu-Curry mit Koriander und Bio-Basmatireis. Facebook-Fan zu werden lohnt sich ebenfalls, dann erfährt man nämlich wann es spontan wieder leckere vegane Schoko-Erdnussbutter Cupcakes gibt.

Ansporn genug sich auf ein leckeres Abendessen in den gemütlichen Cocktailsessel zu begeben...


DAS RADETZKY
Radetzkystraße 13
1030 Wien

Sonntag, 2. Februar 2014

Vegan frühstücken im CAFE MENTA

Da ich im 3. Bezirk zu Hause bin und die netten Lokale hier leider noch Mangelware sind, bin ich immer wieder gerne Gast im Cafe Menta. Das industrial chic Interieur des Lokals, das gerade die richtige Mischung aus kühl und gemütlich vermittelt und das entspannte Ambiente locken mich immer wieder einmal zum Radetzkyplatz. Heute war ich zum ersten Mal dort frühstücken. Die vegane Frühstücksauswahl ist klein, dafür wirklich sehr fein und auch gut gekennzeichnet: Hummus, Tomaten-Oliven-Aufstrich, Oliven, Rohkostmix, kleines oder großes Brotkörbchen, Sojavanillejoghurt und frische Früchte mit/ohne Müsli, Kaffee mit Sojamilch. Da die die Auswahl ziemlich überschaubar war, haben mein Freund und ich einfach die ganze Karte zum Durchprobieren bestellt.

   

Qualität und Geschmack der Speisen waren wirklich ausgezeichnet und mit Liebe angerichtet. Das Sojavanillejoghurt war aufgrund des vortägigen Brunches leider aus, somit haben wir Müsli & Früchte mit Sojamilch bestellt. Die Originalversion möchte ich aber definitv noch kosten. Das Service im Cafe Menta war sehr nett und aufmerksam. Die Preise vollkommen in Ordnung, denn wir sind pappsatt wieder davon gezogen ohne ein Vermögen dort zu lassen. Ach, da träume ich jetzt schon von einem sommerlichen Frühstück draussen in der Morgensonne, denn vor dem Lokal gibt es einen lauschigen Schanigarten direkt am ruhigen Platz... 

CAFE MENTA
Radetzkyplatz 4
1030 Wien
www.cafementa.at

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Mittwoch, 15. Januar 2014

Vegane Eiernockerl

Meine absolute Leibspeise, damals noch als Vegetarierin, waren Eiernockerl. Ein sehr einfaches, traditionelles österreichisches Gericht das meistens direkt in der Pfanne und mit einem leckeren grünen Salat serviert wird. Vor Eiern hat es mich am Weg zu meinem heutigen veganen Leben plötzlich angefangen dermaßen zu ekeln, dass ich sie von heute auf morgen von meinem Speiseplan gestrichen habe. So sind auch meine geliebten Eiernockerl rasch verschwunden.

Was mich am veganen Essen nach wie vor sehr fasziniert ist, dass sich an jedes nicht-vegane Rezept mindestens einer schon an einer veganen Variante versucht hat und meistens auch einen geschmacklichen Volltreffer landet. Cheesecake, Döner, Spiegelei, man findet tatsächlich für fast jede ei-milch-fleisch-beladene Speise eine vegane Variante. Das Wort Verzicht verlässt kaum meinen Mund, man orientiert sich einfach in eine andere Richtung und für mich definitv in eine gesündere, lebenswertere und genußvollere.

Höchste Zeit also mich an vegane Eiernockerl heranzutrauen und mir mein damaliges Leibgericht in der veganen Variante wieder in die Küche zu holen.



Mein Rezept für das superleckere Gericht teile ich sehr gerne mit euch. So geht's:

Vegane Eiernockerl (für 2 Personen)


250 g Vegane Spätzle (ich habe die Knöpfle Vegane Spätzle von Vantastic Foods genommen, gibt es z.B. bei maran VEGAN oder bei alles-vegetarisch.de)
150 g Tofu, natur
1 mittelgroße Zwiebel
1 EL vegane Margarine, z. B. Alsan Bio (meine Lieblingsmargarine, findet man in fast jedem Biosupermarkt)
1 EL Olivenöl
3 TL Mandelmus
3-4 EL Wasser
1/2 TL Kurkuma
1 gestrichener EL Hefeflocken
1/2 Bund Schnittlauch
Salz


Den Tofu mit einem Stück Küchenrolle abtupfen, um so die überschüssige Flüssigkeit aufzusaugen. Danach mit einer Gabel den Tofu zerdrücken, sodass er bröselig wird. In einer Pfanne den zerbröselten Tofu in 1 EL Olivenöl 2 Minuten anschwitzen. 1/2 TL Kurkuma dazu und eine weitere Minute erhitzen. Danach das Mandelmus unterrühren und mit 3-4 EL Wasser aufgießen (bei Bedarf auch mehr), damit das Mandelmus nicht kleben bleibt und das falsche Rührei eine glibberige Konsistenz bekommt. Es sollte kurz zu blubbern beginnen und sich die Flüssigkeit aber relativ schnell wieder verkochen. Zügig auch die Hefeflocken unterrühren und gut salzen. Die Zwiebel fein hacken und in einer zweiten Pfanne in der Alsan Margarine braun andünsten. Dann die Spätzle dazu und ebenfalls ein paar Minuten weich rösten. Sobald die veganen Spätzle weich und etwas angeröstet sind, das Tofurührei dazugeben und durchmischen. Gut mit Salz abschmecken und den Schnittlauch unterheben. Mit grünem Salat servieren und genießen!

Mittwoch, 8. Januar 2014

Urlaub in der LOVING HUT PENSION

Von Sommer kann zwar noch lange nicht die Rede sein, aber man darf ja wohl bereits planen oder sich auch nur an einen wunderbaren Kurzaufenhalt in der ersten veganen Pension Österreichs zurückerinnern. Letzten Sommer haben mein Freund und ich ein verlängertes Wochenende am wärmsten Badesee Österreichs verbracht, dem Kärnter Klopeinersee. Ausgerechnet an diesem See wollten wir urlauben, denn in dem Örtchen Sankt Kanzian befindet sich in charmantester Seelage die Pension der internationalen veganen Restaurantkette Loving Hut*.

Die Pension

Die gesamte Einrichtung und Ausstattung des Hauses wurde darauf ausgerichtet keinerlei tierische Produkte zu verwenden, d.h. von den federfreien Bettdecken bis hin zum veganen Shampoo und den verwendeten Putzmittel, ist hier alles achtsam und tier(leid)frei ausgewählt. Unser Zimmer war einfach und sehr nett eingerichtet sowie mit einem Balkon in Richtung See ausgestattet. Der Seeblick war allerdings doch leider etwas eingeschränkt, was uns beim ersten Zugang zum gegenüberliegenden privaten Badesteg jedoch nicht länger stören sollte.



Der Badesteg

Der von der Pension fünf Schritte entfernte Badesteg mit Privatgrund ist mit Sonnenschirmen, Liegen, Umkleidekabinen und Toiletten ausgestattet und war für uns unser Wohnzimmer während des Urlaubs. Ich bin absolut keine Sonnenanbeterin die sich 2 Wochen lang nicht mehr von ihrer Strandliege bewegt. Dieser entzückende Badesteg mit dem unglaublich herrlichen Ausblick und der erfrischenden Abkühlung direkt vor der Nase hat uns aber immer schon direkt nach dem Frühstück gelockt und erst kurz vor Sonnenuntergang wieder entlassen. Da gab es nichts herrlicheres, als um 10 Uhr morgens Zeitung lesend, Enten beobachtend, FM4 Morning Show hörend die frische Seeluft einzuatmen und sich die ersten Sonnestrahlen auf den Bauch scheinen zu lassen. Eine Stunde später gab es dann meistens schon das erste Eis. Zu meiner Verteidigung: die Eisvitrine im Loving Hut ist mit veganem "Magnum" und veganem "Cornetto" aus Italien bestückt! Mein erstes V-Cornetto seit gefühlten 100 Jahren! Da musste einfach jeden Tag eines her.



Das Restaurant

Essenstechnisch fühlt man sich in einer veganen Pension mit angeschlossenem Restaurant, das ganztägig geöffnet ist, wie im Schlaraffenland. Der Tag begann mit einem großzügigen veganen Frühstücksbuffet bei dem man aus verschiedenen Pflanzenmilchsorten wählen konnte, Vkäse, Vurst, frisches Gemüse, frisches Obst, Kaffee, Tee, Saft und mit wirklich allem was das Herz begehrt. Zu Mittag haben wir uns meistens einen Snack geholt - Hot Dogs, Wraps oder Burger können auch to-go bestellt und zum Badesteg mitgenommen werden.

Alle Speisen des Restaurants werden frisch zubereitet und sind frei von Genmanipulation. Es wird auch darauf geachtet überwiegend Produkte aus ökologischem Anbau und fairem Handel zu beziehen und je nach Verfügbarkeit Gemüse und Obst von Bio-Landwirten in der Region zu verwenden. Wer das Essen aus den Loving Hut Restaurants kennt, der weiß es gibt ein relativ großes Angebot an Speisen mit Fleischersatz. Die ersten beiden Tage hat mir das noch sehr gut gefallen, weil wir zu Hause nicht so oft auf Fleischersatz-produkte zurückgreifen. Nach vier Tagen sehnte ich mich aber doch wieder nach etwas anderem.

Eine kleine Detailinfo am Rande: im Restaurant wird kein Alkohol serviert, es gibt jedoch lt. meinem Freund ein überraschenderweise recht schmackhaftes alkoholfreies Bier sowie alkoholfreien Wein (da habe ich mich dann aber doch nicht drüber getraut). Was mich wirklich extrem verblüfft hat, war wie beliebt das Restaurant dort war. Es liegt genau an der Seepromenade und auffällig viele Personen blieben vor der ausgehängten Speisekarte und der Tafel "Warum vegan?" stehen und haben neugierig gelesen. Sowohl um die Mittagszeit als auch am Abend war das Restaurant und der Gastgarten, das nicht nur von Hotelgästen besucht wurde, bis auf den letzten Tisch besetzt. Alle haben veganes Essen geschlemmt und ihren Besuch sichtlich genossen.



Abschließend kann ich sagen, dass wir den Kurzaufenthalt in vollen Zügen genossen haben. Das Personal war extrem freundlich und hilfsbereit. Das Essen war lecker, das Zimmer sauber, der Badesteg traumhaft. Wir waren bestimmt nicht zum letzten Mal in der Loving Hut Pension am Klopeinersee zu Gast.


*) Die Loving Hut Restaurantkette wurde von Supreme Master Ching Hai gegründet und man schreibt ihrer Gemeinschaft sektenähnlichen Charakter zu. Wie aber auch in den Loving Hut Restaurants bemerkt man in der veganen Pension davon nicht viel bzw. wird in keinster Weise damit belästigt. Bis auf ein paar Bilder der Dame und zwei auf lautlos geschaltete Fernseher mit ihrem eigenen TV-Kanal im Restaurant und in der Lobby ist davon nichts mitzubekommen. Wir haben erst nach Buchung von dieser Verbindung zu Loving Hut gelesen, allerdings konnten wir wie beschrieben trotz aller Skepsis kaum was davon bemerken. Ich wollte es in meiner Berichterstattung trotzdem erwähnt haben.